Tips zur Wolle von A bis Z

Bügeln
Wenn es das Material erlaubt (Beachten Sie bitte immer die Pflegesymbole auf dem Umband), eignet sich am besten ein Dampfbügeleisen. Ansonsten legen Sie ein feuchts Tuch auf das Strickteil, um Glanzstellen zu vermeiden. Dämpfen Sie immer ganz vorsichtig und ohne Druck.


Chemische Reinigung
Ist auf dem Umband nur die chemische Reinigung erlaubt, hat dies immer seinen Grund und sollte grundsätzlich beachtet werden.
Der Grund dafür ist, daß chemische Reinigungen anstelle von einer Seifenlaufe andere Lösungsmittel verwenden. Diese Chemischen Lösungsmittel lassen die Fasern nicht quellen und verhindern so, daß ein Teil einläuft oder sich verformt.


Farbpartienummer
Grundsätzlich sollte bei größeren Strickteilen immer Wolle aus einer Partie verwendet werden. Die gilt besonders für einfarbige Strickstücke. Nur so lassen sich Farbabsätze vermeiden.
Wir empfehlen deshalb immer ausreichend Material zu bestellen (lieber einen Knäuel zuviel als zuwenig)
Heben Sie sich die Banderolen/Ettiketten bitte auf, damit ggf. bei Bedarf (soweit verfügbar) dieselbe Partienummer nachbestellt werden kann.


Knäuelgewichte
Synthetische Garne nehmen kaum Feuchtigkeit auf, ein Knäuel wiegt in der Regel zwischen 49 und 50g
Das Verkaufsgewicht von Wollgarnen (wie z.Bsp. Sockenwolle) ist mit einer Eigenfeuchtigkeit von ca 18% errechnet. Bei längerer Lagerung in geheizten Räumen, aber auch im Sommer kann die Feuchtigkeit verdunsten, der Feuchtigkeitsgehalt kann auf 10 bis 11% absinken. Ein 50g Knäuel wiegt dann nur noch 46 bis 47g (100g Knäuel = 92 bis 94g). An der Qualität und Ergiebigkeit des Garnes ändert dieser Gewichtsverlust jedoch nichts.
Bei größeren Gewichtsschwankungen (weniger als 45g beim 50g Knäuel) bitten wir um Nachricht, da hier evtl. ein Abpackfehler vorliegen kann.


Maschenprobe
Die in unserem Shop und auf den Umbändern angegebenen Maschenproben beziehen sich immer auf ein glatt rechts gestricktes Teil mit mittlerer Spannung.
Bei Modellen aus Anleitungsheften wird die Maschenprobe für das jeweilige Muster und den Entwurf bestimmt.
Bevor Sie mit dem Stricken eines Modells beginnen, fertigen Sie für jedes Modell unbedingt eine Maschenprobe an, auch wenn Sie dieses Garn schon für ein anderes Modell verstrickt haben.
Für die Maschenprobe stricken Sie einfach ein 12 x 12 cm großes Probestück, dann markieren Sie mit Stecknadeln darauf ein 10x10cm großes Quadrat oder legen einen handelsüblichen Zählrahmen darauf.
Zählen Sie nun die Maschen innerhalb der Markierung bzw. innerhalb des Zählrahmens ab.
Falls die Maschenprobe nicht mit der in der Anleitung oder auf der Banderole angegebenen Maschenprobe übereinstimmt, sollten Sie die Nadelstärke ändern.
Wenn Sie mehr Maschen und Reihen zählen als angegeben müssen Sie entweder lockerer stricken oder dickere Nadeln nehmen. Hat Ihre Maschenprobe weniger Maschen und Reihen als angegeben, so müssen Sie fester stricken oder dünnere Nadeln nehmen.


Nadelstärke
Die angegebene Nadelstärken können immer nur einen Anhaltspunkt geben, da jeder Mensch eine individuelle Art hat zu stricken. Diese individuelle Strickgewohnheiten sind neben der Nadelstärke maßgeblich für die Festigkeit des Strickstückes. Verbindlich ist daher immer nur die empfohlene Maschenprobe.


Patentgestrick
Insbesonders Patent- oder Halbpatentgestricke sind nicht besonders formstabil und auch weniger strapazierfähig. Deshalb empfehlen wir bei dieser Strickart stets mit etas dünneren Nadeln zu arbeiten und fest zu stricken.


Pilling
Bei modisch weichen und locker versponnenen Qualitäten und Garnen aus besonders feinen Fasern bilden sich nach häufigem Tragen und stärkerer Beanspruchung kleine Noppen, das nennt man Pilling.
Bei zweckentsprechender Verwendung sollte das ganz natürliche Pilling nicht stören.
Sie können diese kleinen Noppen ganz vorsichtig abrasieren oder abzupfen.
Nachdem sich so die kurzen Fasern herausgearbeitet haben wird das pillen mit der Zeit nachlassen.


Schleudern
wenn Sie ein Strickstück vor dem Trocknen anschleudern möchten, dann schlagen Sie es vorher in ein weißes Tuch ein. Damit verhindern Sie, daß das Strickstück beim Schleudern sich verzieht.


Strapazierfähigkeit
Edle Materialien wie z.Bsp. Seide, Alpaka und feine Schurwollqualitäten oder auch modisch offene Baumgollgarne sind grundsätzlich nicht so strapazierfähig wie die etwas robusteren Standartfasern. Um diese Materialien vorteilhaft zur Geltung zu bringen und einen fülligen weiten Ausfall zu erzielen, sind diese Garne meist lose versponnen und verzwirnt.
Deshalb ist es besonders empfehlenswert, Qualitäten aus diesen Materialien fest zu verarbeiten.


Superwash
Superwash bedeutet, daß die feinen Schuppen der Wollfaser mit einer hauchdünnen Kunstharzschicht überzogen werden. Dadurch können diese weniger verhaken und verfilzen weniger.
Mit Superwash ausgerüstete Wollsachen können im Schongang bei bis zu 40°C in der Waschmaschine gewaschen werden.
Die Angaben auf dem Etikett geben die empfohlene Temperatur an.


Trocknen
Bei größeren Strickstücken legen Sie das zu trocknende Strickteil einfach auf einem saugfähigem Frottetuch aus. Ziehen Sie es nicht in die Länge oder Breite, sondern schütteln Sie es im Liegen sanft auf und lassen es lose in gestauchter Form trocknen.
So können Sie auch aus der Form geratene Strickstücke wieder in ihre ursprüngliche Form zurückbringen.

Stricksachen sollten nicht zum Trocknen aufgehängt werden, da diese sich sonst verziehen.
Handstrickmodelle mit hohem Naturfaseranteil sollten auch nicht im Wäschetrockner getrocknet werden, da hierbei Wolle schneller verfilzt oder Baumwolle einläuft.
Ebenfalls sollten Sie Strickmodelle nicht in der Sonne oder auf Heizkörper trocknen, da gebleichte Farben sonst vergilben und intensive Farben an Leuchtkraft verlieren.


Umbänder (Einstecker/Etiketten)
Heben Sie bitte bis zur Fertigstellung Ihres Modells alle Umbänder (Einstecker/Etiketten) auf, damit man im Bedarfsfall (z.Bsp. Wolle reicht nicht oder auch bei Reklamationen) immer auf die Farb- und Partie-Nummer zurückgreifen kann.


Verfilzen
Baumwolle, Seide, Leinen, Viscose und synthetische Fasern verfilzen nicht. Wollfasern dagegen sind von einer dachziegelartig angeordneten Schuppenschicht umgeben. Bei Kälte ziehen sich die Wollfasern zusammen, bei Hitze dehnen sie sich aus. Feuchtigkeit, scharfe (alkalische) Waschmittel und Reibung können diesen Effekt verstärken. Dabei verhaken sich die feinen Schuppen der einzelnen Wollhaare ineinander, so daß sie sich nicht mehr lösen lassen. Dies ist eine ganz natürliche Eigenschaft der Wolle, die bei der Produktion bestimmter Stoffe wie z.Bsp. zur Herstellung von Filz oder Loden genutzt wird.

Bei Handstrickmodellen ist dieses Verfilzen natürlich nicht erwünscht. Pflegen Sie daher Ihre Kleidungsstücke aus Schurwolle oder Schurwollmischungen besonders schonend und sorgsam. Diese Textilien wäscht man am besten von Hand in reichlich Wasser (nicht wärmer als 30°C) Verwenden Sie dabei möglichst ein Wollwaschmittel oder Wollshampoo.
Nach der Wäsche nur sanft ausdrücken, nicht reiben oder wringen.
Nur wenn das Wollgarn mit SUPERWASH ausgestattet ist, kann das Kleidungsstück in der Maschine gewaschen werden.


Waschen
Auf dem Umband (Einstecker/Etikett) und auch in der Artikelbeschreibung hier im Shop finden Sie die Pflegesymbole für die jeweilige Wollqualität.
Bitte beachten Sie diese Pflegesymbole sorgfältig beim Waschen und Pflegen Ihrer Strickstücke.
Drehen Sie die Strickstücke zum Waschen immer auf links (Innenseite nach außen), so schonen Sie die schöne Außenseite Ihres Strickmodells.
Stricksachen sollten nicht eingeweicht werden und der Waschvorgang sollte möglichst kurz sein. Verwenden Sie bitte nur empfohlene Fein- bzw Wollwaschmittel.

Verwenden Sie keinen Weichspüler für handgestrickte Kleidungsstücke. Die im Weichspüler enthaltenen Substanzen umhüllen die Fasern und glätten sie. Dies führt dazu, daß gestrickte Kleidungsstücke länger und weiter werden und aus der Form geraten!!
Superwash ausgerüstete Garne verlieren durch den Weichspüler Ihre Elastizität.
Bei selbstgestrickten Socken wird die Feuchtigkeitsaufnahme erheblich beeinträchtigt und die Socken halten die Füße nicht mehr so trocken (und warm).

Wenn auf dem Etikett/Umband die Maschinenwäsche angegeben ist, so verwenden Sie immer den Wollwaschgang, bzw den Schongang Ihrer Waschmaschine.
Geben Sie nicht zuviel, aber auch nicht zuwenig Wäsche in die Maschine, denn durch Unter- oder Überladung können Strickteile geschädigt werden.
Verzichten Sie auf Weichspüler und schleudern Sie nur kurz an oder im Schonschleudergang.

Ist auf dem Etikett/Umband Handwäsche angegeben: Bewegen Sie das Modell sanft in reichlich Wasser. Bitte nicht rubbeln oder ziehen. Spülen Sie solange aus, bis das Wasser klar ist. Wenn Sie in das letzte Spülbad einen Schuß Essig geben, dann werden die Farben etwas aufgefrischt.

Im nassen Zustand ist die Gefahr groß, daß man das Strickstück unnötig in die Länge zieht. Heben Sie es darum am besten leicht zusammengedrückt aus dem Waschbehälter heraus, schlagen es in ein Handtuch und drücken es so nochmals gut aus.
Viele Garne dürfen vor dem Trocknen leicht angeschleudert werden (Siehe auch Tip "Schleudern"). Dies ist besonders bei großen und schweren Teilen empfehlenswert.